Diesmal kein
"DUMM ZEUX" ?

Das ist doch eine
seriöse Manager Seite.
Eisbär
Deshalb Achtung !
Nu' komm ich Dir
mal per Sie !


eine kleine Abhandlung über das
Managotchi
und seinen Besitzer, den
LeitAng



Tamagotchi ist tot, es lebe das Managotchi!

Wie, Sie kennen das Managotchi nicht? Vielleicht doch, falls Sie ebenfalls zu den Zeitgenossen gehören, die ab und zu, mehr oder weniger regelmäßig, irgendwelche unsägliche, klägliche Sitzungstermine wahrnehmen müssen.

In solchen Tagungsräumen kommt es zum vermehrten Auftreten dieser nützlichen, interaktiven Gerätschaften. Doch was wäre ein Managotchi ohne seinen Besitzer?


Das typische Managotchi Herrchen ist zumeist ein Angehöriger der Leitenden Klasse der Arbeitnehmer (= kleinManager), in dieser Beschreibung gemeinhin kurz als LeitAng bezeichnet. (Der Frauenanteil bei Leitenden Angestellten liegt weit unterhalb der 5% Marke.)

Terminkalender mit Parker Vor grauer Urzeit konnte man Angehörige dieser Spezies oft mit Terminkalender und Kugelschreiber bewaffnet (zumeist Parker, Werbegeschenk) beobachten, wie sie schnurstracks durch Gänge und Flure eilten. Immer hurtig, immer rasch auf dem Sprung, von Termin zu Termin hastend, bedeutende Projekte planend.
Laptop
Spätere Generationen waren teilweise mit größeren viereckigen, aufklappbaren Kästen ausgestattet, nach Betreten eines Sitzungssaales stets zu erkennen an der hektischen Suche nach dem nächsten Stromanschluß für ihre gefräßigen kleinen Begleiter.

Handy Weiteres sichtbares Zubehör, die Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit der LeitAngs repräsentierend, war deren Ausstattung mit schnurlosen Telefonen, den sogenannten Handys. Rangniedere Angehörige der Gattung LeitAng trugen ersatzweise einen Beeper am Gürtel, was jedoch mitunter zu Verwechslungen mit arbeitenden Technikern und anderem Pöbel führte.

Da allerdings heutzutage bereits fast jede Hausfrau, jeder Hausmann, sonstige Taschengeld- und Sozialhilfe-Empfänger oder 630Mark-Jobber mit derlei Gerätschaften ausgestattet sind, war dies natürlich nicht länger tragbar.

Ein neues Statussymbol musste her - die Stunde des Managotchis war gekommen!



Was ist ein Managotchi?


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Handheld
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LG Phantom H-120 S 08/15 mit Windoof EC 1.998



3Goo Palme III: Der Nachfolger des erfolgreichen Palmen Pilots




Spion Nummer 5. Der erfolgreiche Handhalter PDA
Bildschirm
    Mimosenhaft,
    Ausgelappt,
    Monoschrill

Hardware-Ausstattung
    Hackbrett,
    Netzbeil,
    Servile Schriftschwelle,
    Infrarotz-Schrittstelle,
    Flasch'Bier á la card,
    Professor,
    Mikroton + Laufsprecher,
    1 Gabel-Löffel

Software-Ausstattung
    ANNA 69,
    Windoof EC,
    BSE 2010,
    Umständliche Software,
    Nepp Brauser,
    Büro Päckchen,
    Textverarschung,
    Frikadellenkalkulation,
    Waschen/Schleudern,
    Bügler



Eine der verbreitetsten Abarten des Managotchis, zumindest im Umkreis des Autors, ist das Modell Spion Nummer 5.

Das Wirkung des Managotchis wird erst vollständig sichtbar durch die vielfältigen die Handhabung begleitenden Rituale, denen der besitzende (besessene?) LeitAng sich unterwirft.

Wie sieht nun solch ein Ritualverhalten aus?

Anhand von längerwährenden Verhaltensstudien dieser Subjekte in freier Wildbahn, lassen sich unschwer einige Charakteristika erkennen.



Das Verhalten des Managotchis und dessen LeitAng

Durch Besitz eines Managotchis in der irrigen Meinung verhaftet seine Termine nunmehr voll im Griff zu haben, erscheint der LeitAng grundsätzlich viel zu früh oder zu spät.
  1. Bei zu frühem Erscheinen wird die Inbesitznahme eines Stuhles vorgenommen - durch
    1. das über die Lehne gehängte Jacket,
    2. Ablage eines pro forma mitgenommenen Taschenkalenders auf den Stuhl,
    3. sonstige raumgreifende Maßnahmen,
    - analog zu dem in Urlaubsorten durch Einsatz von Handtüchern erprobten Liegestuhl - Reservierungsanspruch.

    Danach kommt es zu einen spontanen zusätzlichen Gesprachstermin in einem beliebigen Büro seiner Wahl (2-3 Türen entfernt), so daß im folgenden fast immer ein verspätetes Erscheinen des LeitAng eintritt - siehe Punkt ii.

  2. Bei zu spätem Erscheinen betritt der LeitAng rasch die Türe aufreissend das Zimmer, eilt zu seinem Stuhl, setzt sich, steht auf, nimmt seine Jacke in die Hand, setzt sich, räumt aus:
Auftritt des Handys : Dieses wird auf den Tisch gelegt. Kurzes Suchen in der Innentasche - Ah ..., das Managotchi wird gegriffen, 20 Zentimeter vor der Tischkante angeordnet, erleichtertes Aufatmen, LeitAng steht erneut auf, hängt seine Jacke erneut/erstmals über den Stuhl, setzt sich - ist fast bereit. Zunächst noch das Handy kontrolliert - eingeschaltet? - fertig? - Ja ... damit schon!

Interaktion

Erneuter Höhepunkt : Das Managotchi wird in die Hand genommen, aufgeklappt, sinnlich lächelnd betrachtet, das im Deckel eingebaute Display erwacht zum Leben.

Daten werden abgefragt, neue eingegeben, wobei es, abhängig von Geschicklichkeit und baulicher Beschaffung der vorhandenen Wurst Finger, nötig sein kann das Managotchi mit seinem integrierten, vollständig entnehmbarem Fütterungs - Stäbchen vorsichtig bis entschlossen zu manipulieren (je nach Temperament).

Solch liebevolle Behandlung und mit soviel Aufmerksamkeit bedacht, dankt das Managotchi seinem Besitzer mit wohligen Piepslauten, falls gewünscht. Mitunter erinnert auch ein mehr oder weniger aufdringliches Geräusch (individuell einstellbar) an aktuelle, verstrichene oder versäumte Ersatztermine.



Der Managotchi Fun Faktor

Spaß und Vergnügen kommen ebenfalls nicht zu kurz.

Ein sehr geschätztes und heißgeliebtes Spiel der LeitAngs ist es, bei Ansammlung mehrerer Managotchis im gleichen Raume, die Möglichkeit zu nutzen mittels der integrierten Infrarot-Schnittstelle zwar stumme, jedoch durchaus herzhafte, lustvolle Dialoge zu führen, fast unbemerkt (und ungelesen sowieso) vom anderen unpriviligierten Plebs.

Wer jemals solch ungezügelte "Sitzungs-Live-Chats" erlebt hat, wird den Besitz und baldigen Einsatz eines eigenen Managotchis lebhaft herbeisehnen.



Die Gefahren im Umgang mit dem Managotchi

Unbedingt sollte man jedoch an dieser Stelle auf Gefahren hinzuweisen, die häufiger Umgang mit Managotchis und Handhabung derselben nach sich ziehen können. In Einzelfällen wurde ein regelrechtes Suchtverhalten seitens des betreffenden LeitAngs erkennbar.

Originalton: » Ich, ohne mein Managotchi? Nein, das wäre ja wirklich undenkbar. Meine ganzen Termine, Gesprächsnotizen, die Wiedervorlage, Urlaubsplanung, all das organisiert er ja für mich. Ohne meinen kleinen Freund wäre ich total aufgeschmissen. «

kleines Hirnchen mit Loch Das spricht allerdings Bände. Ein zuvor stets unabhängiger, freidenkender unbelasteter Mensch - hängt jetzt am Tropf, ist abhängig geworden, fühlt sich ohne dieses Utensil völlig hilflos!

Der zuvor an selbstständiges Denken und eigenverantwortliches Zeitmanagement gewohnte Kopf verödet, nunmehr ungenutzte Gehirnzellen verkümmern, sterben im Extremfall sogar ab. Der Platz ist frei für neue Management Luft/Seifen-Blasen, was sich zumeist nachteilig auf das restliche Fußvolk auswirkt.



Trotzdem: Geraten Sie nicht ins Abseits!

Mit etwas Mut zum Risiko können auch Sie bald ein Managotchi ihr Eigen nennen.

Zum kleinen Spottpreis ab 1111,-- DM (Stand September 98) kommen Sie selbst in den Besitz eines solchen unentbehrlichen Gefährten.

Greifen Sie zu solange der Vorrat reicht!



Den Markt geduldig beobachtend,
auf die nächste Generation des
Managotchis mit erweiterten
Features gespannt wartend,
grüßt Sie vielmals

Ihr Eisbär im Netz.


      .. switch back to normal "Du" mode ..   



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Der Eisbär ist im Netz seit 28. April 1997